
Kontaktlinsen sind eine grossartige Sache, das haben wir in verschiedenen Artikeln hier schon beschrieben. Zum Beispiel im Artikel «Was sind die Vorteile von Kontaktlinsen?». Aber wenn man sie noch nicht ausprobiert oder benutzt hat, steht man ihnen sicher mit Berührungsängsten gegenüber. Das geht wohl jedem so. Man stellt sich vor, an die Augen zu fassen und glaubt das müsste keine gute Erfahrung sein. Wir können Sie beruhigen, es ist kaum so schlimm, wie die meisten glauben. Es würden auch nicht so viele Menschen Kontaktlinsen tragen, wenn es problematisch wäre. Alles ist eine Frage der Übung und der Fingerfertigkeit. Wenn man ein paar Punkte berücksichtigt, ist es schneller und leichter getan, als man denkt. Wir helfen Ihnen hier die wichtigsten Dinge dazu zu wissen.
Probieren geht über Studieren
Gehen Sie einfach einmal zu einem Augenoptiker und machen einen Termin zum Probetragen aus. Das macht jeder Augenoptiker gerne mit ihnen. Der Optiker macht meist zuerst einen Sehtest mit Ihnen. Dann kann er Sie beraten, was für Sie in Frage kommt. Er wird ihnen die verschiedenen Arten von Kontaktlinsen vorstellen und erklären und Ihnen Fragen stellen, damit man die beste Lösung für Sie finden kann. Je nach dem Profil, dass bei Ihnen bei der Analyse herauskommt, kann es mehrere Lösungen geben. Der Optiker wird Ihnen eine gute Lösung vorschlagen und bietet sie Ihnen zum Probetragen an.
Dann kommt der Moment, das erste Mal die Kontaktlinsen aufzusetzen. Das erste Mal kann Ihnen der Augenoptiker die Kontaktlinsen aufsetzen, dann wissen Sie, dass nichts falsch laufen kann und Sie bekommen ein Gefühl dafür, wie die Kontaktlinsen auf dem Auge sitzen und sich anfühlen. Danach können Sie es unter Anleitung selbst probieren. Ihr Berater wird Ihnen zur Seite stehen, so wird es noch leichter. Der positive Effekt ist, dass Sie gleich viel besser sehen können.
Richtig herum aufsetzen
Auch Kontaktlinsen kann man falsch herum aufsetzen. Kontaktlinsen sind von Hause aus leicht gewölbt, damit sie auf dem Auge gut sitzen. Deshalb sollte man sie so aufsetzen, dass die Wölbung auf das Auge passt. Manchmal stülpen sie sich aber in die andere Richtung und wenn man nicht genau hinsieht, dann liegen sie falsch herum auf dem Auge.
Der Tipp: Bevor Sie die Kontaktlinse auf das Auge setzen, halten sie diese auf dem Finger parat. Ist dann der Rand der Linse leicht nach aussen gebogen, ist sie falsch herum gestülpt. Drehen Sie sie dann herum und kontrollieren den Rand noch einmal. Wenn die Kontaktlinse in einem Stück wie eine Schale aussieht, liegt sie richtig und kann aufgesetzt werden. Ihr Augenoptiker kann ihnen das demonstrieren.
Wenn die Kontaktlinse falsch herum auf dem Auge aufliegt, merkt man das in der Regel an einem unangenehmen Tragekomfort oder sogar an Reibung auf dem Auge. Als Anfänger kann man das aber oft nicht so beurteilen.
Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zum Thema: «Kontaktlinsen einsetzen und absetzen – einfache Tipps». Darin wird das auf- und absetzen und auch der Umgang mit Kontaktlinsen leicht verständlich erklärt. Das Auf- und Absetzen von Kontaktlinsen braucht etwas Übung. Mit der richtigen Einführung vom Kontaktlinsenspezialisten und etwas Geduld wird das Handling der Kontaktlinsen zur Routine.
Hygiene beachten
Hygiene ist wichtig, wenn es um Ihre Augen geht. Sie reagieren sehr empfindlich und mögen keinen Schmutz und Fremdkörper wie Wimpern, Fussel oder Sandkörner. Mit ein paar Handgriffen sind Sie beim Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen auf der sicheren Seite:
Waschen Sie sich immer die Hände und achten darauf, dass nach dem Abtrocknen keine Rückstände an den Händen zurückbleiben.
Sollte Ihnen doch einmal etwas dazwischengekommen sein, reicht es oft schon, wenn Sie die Kontaktlinse vorsichtig auf dem Auge hin und her bewegen, so dass sich der Fremdkörper lösen und verschwinden kann. Wenn sich keine Besserung einstellt, nehmen Sie die Kontaktlinse noch einmal ab, säubern Sie sie mit Abspühllösung und starten neu. Spülen Sie sie aber bitte niemals mit Wasser, das verunreinigt die Kontaktlinsen nur. Verwenden Sie dazu die Abspühl- oder Aufbewahrungslösung oder eine Kochsalzlösung.
Gute Tipps zu weiterführenden Themen finden Sie auch in unserem Beitrag: «Was sind die häufigsten Ursachen für Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen?».
Gute Pflege sorgt für Gesundheit
Fast alle Kontaktlinsen müssen regelmässig gereinigt werden. Nur mit der richtigen Pflege können Sie Ihre Kontaktlinsen möglichst lange, sicher und mit maximalem Tragekomfort tragen.
Müssen alle Kontaktlinsen regelmässig gereinigt werden? Ja, jedenfalls fast alle. Bis auf Tageslinsen, die nach einer einmaligen Verwendung entsorgt werden müssen, erfordern alle Kontaktlinsen Pflegemittel und eine sachgerechte Reinigung.
Schliesslich liegen die Kontaktlinsen unmittelbar auf den Augen auf. Eine gründliche Hygiene ist entscheidend, damit Keime und Bakterien keine Chance haben, Ihren Augen zuzusetzen. Bei der täglichen Reinigung werden ausserdem Eiweisse und Fette, die sich in Form einer dünnen Schicht durch das Tragen auf den Linsen bilden, sowie Tränenflüssigkeit entfernt.
Unsachgemäss gereinigte Kontaktlinsen sind ein potenzieller Infektionsherd. Bei mangelnder Reinigung und Pflege der Linsen, drohen aufgrund von Schmutz und Bakterien Entzündungen und gereizte Augen. Die Augen können gerötet sein oder brennen.
Wenn Sie solche Beschwerden haben, ist das oft ein Resultat der falschen Pflege. Falls Sie keine Tageslinsen, sondern Wochen-, Monats- oder Jahreslinsen tragen, sollten Sie die Hygiene der Linsen deshalb nicht vernachlässigen. Ein Augenoptiker zeigt Ihnen, wie es geht.
Ihnen stehen für Ihre Kontaktlinsen Pflegemittel in unterschiedlichster Ausführung zur Auswahl. Welches Reinigungsmittel sich eignet, hängt von Ihren Kontaktlinsen ab. Auch, ob Sie besonders empfindlich auf bestimmte Bestandteile von Reinigungsmitteln reagieren, spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines passenden Produkts.
Welche Trageintervalle gibt es und was sind die Unterschiede
Um eine möglichst grosse Bandbreite der Nutzungsmöglichkeiten für Kontaktlinsen zu bieten, hat die Branche unterschiedliche Kontaktlinsen für verschiedene Trageintervalle entwickelt. So kann jeder Nutzer, die für sich die optimale Lösung finden.
Deshalb gibt es Tageslinsen, Wochenlinsen, Monatslinsen, 3-Monatslinsen und Jahreslinsen. Wie die Namen schon aussagen, kann man sie jeweils so lange tragen, ohne sie gegen neue auswechseln zu müssen. Tageslinsen kann man einen Tag lang tragen und muss sie dann entsorgen. Wochenlinsen kann man 7 Tage tragen, muss sie aber abends reinigen und nachts in einer Reinigungslösung aufbewahren. Monatslinsen kann man 30 Tage lang tragen, muss sie aber ebenfalls abends Reinigen und nachts in einer Reinigungslösung aufbewahren. Entsprechendes gilt für 3-Monatslinsen und Jahreslinsen. Auch sollte man mehrtägige Kontaktlinsen nicht am Stück, also durchgehend mehrere Tage, 24 Stunden am Tag, tragen. Dafür sind die Kontaktlinsen nicht gemacht und das kann gesundheitliche Folgen haben.
Die Kontaktlinsen unterscheiden sich wegen der unterschiedlichen Trageintervalle in Dicke und Material. Eine Jahreslinse muss anders beschaffen sein als eine Tageslinse, sonst könnte sie nicht 365 Tage lang halten. Dementsprechend unterschiedlich sind die anderen Varianten auch. Sprechen Sie mit Ihrem Augenoptiker was genau bei den einzelnen Modellen anders ist und was sie bevorzugen. Dann kann er Ihnen Tipps geben was zu Ihren Wünschen am besten passt.
Alle Kontaktlinsen haben auch ein Haltbarkeits- bzw. ein Auslaufdatum. Auch wenn die Kontaktlinsen nicht, aus den gut versiegelten Blistern, entnommen wurden, kann die Haltbarkeit überschritten sein. Dann dürfen Sie diese Kontaktlinsen nicht mehr verwenden und Sie müssen sie entsorgen. Beschädigte Blister oder Kontaktlinsen sollten Sie sofort entsorgen.
Regelmässige Kontrolle
Damit Sie einen optimalen Nutzen durch Ihre Kontaktlinsen haben, planen Sie bitte mindestens eine Kontrolltermin bei Ihrem Augenoptiker im Jahr ein. Besser sind sogar zwei. In dieser Zeit kann sich viel verändern und die Anforderungen an die Kontaktlinsen können sich schnell ändern. In dem Sie unpassende Kontaktlinsen tragen, schaden Sie sich selber mehr als Sie sich nutzen. Gehen Sie also regelmässig zu einem Jahres- oder Halbjahres Check zu Ihrem Augenoptiker und lassen alles prüfen. Ihre Sehkraft kann sich verändert haben. Ihre Lebensumstände können sich geändert haben. Eventuell wollen Sie auch mal einen anderen Trageintervall ausprobieren oder eine andere Kontaktlinsen Marke?
Diese Kontrolle kann man auch zuhause vorbereiten in dem man jeden Tag aufmerksam beobachtet, wie sich die Kontaktlinsen auf dem Auge verhalten. Sitzen sie gut. Rutschen sie herum. Sehen sie nah und fern immer noch mit den eingestellten Werten gut. Hat sich am Sehverhalten etwas geändert. Sie selber können solche kleinen Veränderungen am leichtesten aufspüren, wenn Sie jeden Tag wachsam und aufmerksam beobachten, wie das Zusammenspiel – Ihre Augen und Ihre Kontaktlinsen – harmonieren.
Fazit
Kontaktlinsen sind gegenüber einer Brille für viele eine willkommene Alternative. Wenn Sie noch nie Kontaktlinsen getragen haben, aber es einmal versuchen wollen, sind unsere Tipps ein guter Einstieg in diese Möglichkeit. Lesen Sie sie aufmerksam durch, sie werden merken, dass es gar nicht so schwierig ist auf Kontaktlinsen umzusteigen. Der Lohn dafür ist eine grössere Freiheit und mehr Beweglichkeit, bei der eine Brille stören würde. Die weiteren Vorteile von Kontaktlinsen können Sie in unserem Beitrag «Was sind die Vorteile von Kontaktlinsen?» genau nachlesen.